Ein Mädchen zeigt das Pflaster an ihrem Oberarm nach der Impfung
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Alle außer FPÖ

Politikerinnenappell an Frauen für Impfung

Jugend-, Frauen- und Familiensprecherinnen aller Parteien mit Ausnahme der FPÖ haben am Freitag in einer gemeinsamen Aussendung speziell an Frauen und Mädchen appelliert, sich impfen zu lassen. Vor allem vermeintliche Folgen für die Fruchtbarkeit sorgten oder sorgen für Verunsicherung. Es gebe keinen Grund, der Forschung und den Fachleuten nicht zu vertrauen, so die Vertreterinnen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS.

„Ich bin natürlich geimpft und ich bin darüber heilfroh“, sagte etwa die Familiensprecherin der Grünen, die 30-jährige Barbara Neßler, die auf Experten verwies, die versicherten, dass eine Coronavirus-Schutzimpfung selbstverständlich keinerlei Risiko für eine spätere Schwangerschaft von Mädchen und Frauen darstellt.

Grundsätzliches Verständnis für die Unsicherheit von jungen Frauen zeigte ÖVP-Jugendsprecherin Claudia Plakolm angesichts der „permanent“ in sozialen Netzwerken kursierenden „falschen Fakten“. Sie habe sich natürlich impfen lassen, so Plakolm, die darauf verwies, dass sie damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen in ihrem Umfeld schütze.

„Keine Auswirkungen auf Fruchtbarkeit“

SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende und -Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner betonte die Wichtigkeit von leicht zugänglichen Informationen zur Impfung, um Skepsis und Vorurteile sowie Fake News auszuräumen.

Auch NEOS-Europaabgeordnete Claudia Gamon (32) hob in der Aussendung hervor, dass alle wissenschaftlichen Studien „ganz klar“ zeigten, „dass die Impfung keinerlei Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hat – weder bei Frauen noch bei Männern“. Wer „so wie ich irgendwann Kinder haben möchte, sollte alles daransetzen, dass diese Pandemie schnellstmöglich ein Ende hat“. Das gehe nur, „wenn wir uns alle impfen lassen“, so Gamon.

Epidemiologe: Falschinfos „aushebeln“

Im Internet kursieren Meldungen über eine mögliche Unfruchtbarkeit und über Zyklusstörungen nach einer Coronavirus-Impfung. Tatsächlich gibt es Hinweise, dass sie sich auf den Zyklus auswirken könnte – allerdings nur sehr selten und kurzfristig. Nachweise für eine verminderte Fruchtbarkeit gibt es nicht – mehr dazu in science.ORF.at.

TV-Hinweis

In „3 Am Runden Tisch“ geht es am Freitag um 22.35 Uhr in ORF2 um Pandemie und Schule – mehr dazu in tv.ORF.at.

Im Gesundheitsausschuss des Nationalrats hatte am Donnerstag der Epidemiologe Michael Kundi betonte, dass nur 1,8 Prozent der CoV-Intensivpatienten geimpft seien. Das spreche klar für eine Impfung. Laut Kundi ist es zur Anhebung der Impfbereitschaft zentral, Falschinformationeon in sozialen Netzwerken „auszuhebeln“. Neben der Impfung seien aber auch die Entwicklung eines Medikaments sowie zusätzliche Schutz- und Hygienemaßnahmen von großer Bedeutung.

Die FPÖ ist als einzige Parlamentspartei skeptisch bis ablehnend gegenüber der CoV-Impfung und ihrer zentralen Rolle in der Eindämmung der Pandemie.