Umweltaktivisten legen erneut Verkehr in London lahm

Umweltaktivisten haben heute in London zum dritten Mal binnen einer Woche den Verkehr teilweise lahmgelegt. Aktivistinnen und Aktivisten hätten an verschiedenen Punkten die wichtigste Umgehungsstraße der britischen Hauptstadt blockiert, teilte die Gruppe Insulate Britain mit. Zudem sei blaue Farbe auf die Straße gekippt worden. Laut Polizei gab es 38 Festnahmen.

Die Regierung reagierte erbost auf die Aktion: „Das ist gefährlich und kontraproduktiv“, so Verkehrsminister Grant Shapps. Zwar seien sich alle einig, dass der Klimawandel angegangen werden müsse. „Aber mit diesem Verhalten wird rein gar nichts erreicht, es gefährdet Autofahrer und führt zu stärkerer Umweltverschmutzung.“ Die Polizei müsse durchgreifen und die Straßen wieder freiräumen.

Innenministerin mit „Guerilla“-Vorwurf

Innenministerin Priti Patel hatte der Gruppe Insulate Britain, die für eine bessere Isolierung der Wohnungen in Großbritannien kämpft, zuvor bereits „Guerillataktiken“ vorgeworfen und sie als „egoistisch“ bezeichnet. Die Proteste hatten zu Auseinandersetzungen mit wütenden Autofahrern geführt und sollen zudem einen Unfall verursacht haben.

Insulate Britain hatte bereits am Montag und Mittwoch ähnliche Aktionen veranstaltet. Seither wurden mehr als 80 Aktivisten festgenommen, anschließend aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Großbritannien ist im November Gastgeber der UNO-Klimakonferenz COP26 in Glasgow. Insulate Britain fordert die Regierung auf, bis 2030 alle 29 Millionen Wohnungen im Land energieeffizient zu isolieren. Diese zählten zu den „ältesten und am wenigsten ökonomischen in Europa“. Die Gruppe kündigte weitere Protestaktionen an.