Taliban wollen höhere Schulen für Burschen wieder öffnen

Die militant-islamistischen Taliban haben weiterführende Schulen dazu aufgerufen, für Burschen wieder zu öffnen.

Alle öffentlichen, privaten und offiziellen religiösen Schulen sowie andere Bildungseinrichtungen im Land sollten morgen den Schulbetrieb wieder aufnehmen, hieß es in einer heute veröffentlichten Erklärung des Bildungsministeriums. „Zu diesem Zweck bitten wir alle männlichen Lehrer und Schüler, ihre Schulen zu besuchen.“

Schülerinnen nicht erwähnt

Schülerinnen werden in der Erklärung nicht erwähnt. Es gab auch keine Angaben dazu, wann höhere Schulen für Mädchen wieder öffnen könnten oder sollten. In der Erklärung hieß es weiter, man habe bereits davor jüngeren Schülern erlaubt, ihre Schulen zu besuchen. Daraufhin wurde der Schulbetrieb für Mädchen und Buben dieser Schulstufen aufgenommen.

Seit der Machtübernahme der Taliban gelten auch für Universitäten neue Regeln. Es hieß, Frauen könnten ihre Ausbildung fortsetzen, allerdings nur in von Männern getrennten Klassen und in Verschleierung. Davor wurden Studentinnen und Studenten in gemeinsamen Klassen unterrichtet, es gab keine Kleidungsvorschriften.

China und Russland wollen Taliban mehr unterstützen

Indes plädieren China und Russland für eine stärkere Unterstützung Afghanistans nach der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban.

Die Weltmächte sollten in Erwägung ziehen, eingefrorene Vermögenswerte Afghanistans freizugeben, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin heute anlässlich einer Konferenz der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). Mit der Taliban-Regierung müsse kooperiert werden.

Chinas Präsident Xi Jinping, der wie Putin zu der Veranstaltung per Video zugeschaltet war, sagte, sein Land werde Afghanistan im Rahmen seiner Möglichkeiten mehr Hilfe zukommen lassen. Er forderte aber auch, dass die „relevanten Beteiligten“ in Afghanistan den Terrorismus auslöschen sollten. Das Land solle offener und inklusiver werden und eine gemäßigte Innen- und Außenpolitik verfolgen.