US-Experten gegen generelle Auffrischungsimpfungen

Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich mit großer Mehrheit gegen generelle CoV-Auffrischungsimpfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer ausgesprochen. Die einflussreiche Gruppe von Wissenschaftlern kam heute nach stundenlanger Diskussion zu dem Schluss, dass vorliegende Daten eine allgemeine Einführung einer dritten Impfdosis für Menschen älter als 16 Jahre nicht rechtfertigten.

US-Präsident Joe Biden hatte sich angesichts abnehmender Immunität gegen Covid-19 für eine weitere Dosis für alle ausgesprochen, deren Zweitimpfung schon mehr als acht Monate her ist.

„Bisherige Studienlage zeigt keine Notwendigkeit“

Zuletzt hatten aber auch Forscher im Fachmagazin „The Lancet“ Zweifel an Auffrischungsimpfungen geäußert: „Die bisherige Studienlage zeigt keine Notwendigkeit, in Bevölkerungsgruppen mit wirksamer, vollständiger Impfung Booster auf breiter Front zu verabreichen“, hieß es dort. Die weltweit noch immer begrenzte Anzahl an Impfdosen könne die meisten Leben retten, wenn sie Menschen zugutekäme, die ein erhebliches Risiko einer schweren Erkrankung haben und noch ungeimpft sind.

Hintergrund ist, dass in manchen reichen Ländern über Auffrischungsimpfungen für alle nachgedacht wird, während anderswo noch kaum jemand geimpft ist. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, solange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.