Russische Wahlbehörde vermeldet Einmischungsversuche

Bei der Parlamentswahl in Russland hat es nach Angaben der staatlichen Wahlbehörde ausländische Einmischungsversuche über das Internet gegeben. Die Behörde teilte heute in Moskau mit, dass am Vortag „drei Cyberattacken“ registriert worden seien, die „von anderen Ländern“ kamen. Die Angriffe seien „ziemlich stark“ gewesen.

Die russischen Parlamentswahlen begannen gestern, sie dauern bis morgen Abend. Von den am ersten Tag registrierten Internetangriffen hätten sich zwei gegen die Website der Wahlbehörde gerichtet, sagte deren Chef Alexander Sokolschuk nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax.

Google, Apple und Telegram ziehen App zurück

Der dritte sei ein DDoS-Angriff gewesen, mit dem Websites verlangsamt oder lahmgelegt werden sollen. Welche Länder hinter den vermeldeten Angriffen stecken sollen, sagte der Behördenchef nicht.

Bei der dreitägigen Wahl wird über die 450 Sitze in der Duma entschieden. Angesichts des harten Vorgehens gegen die Opposition in den vergangenen Monaten stand ein Sieg der Regierungspartei Geeintes Russland von Präsident Wladimir Putin de facto schon im Vorfeld fest, obwohl die Partei mit schlechten Umfragewerten konfrontiert ist.

Auf starken Druck des Kremls hatten zudem die US-Technologiekonzerne Apple und Google mit dem Start der Wahl eine Wahlempfehlungs-App der russischen Opposition in ihren Angeboten gelöscht. Heute nahm auch der in Russland weitverbreitete Onlinedienst Telegram die Oppositions-App aus seinem Programm.