Tausende an der Grenze: USA verstärken Abschiebungen

Angesichts Tausender Menschen an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko forcieren die USA Abschiebungen. Zahlreiche Haitianerinnen und Haitianer sowie Menschen aus anderen Ländern halten sich seit vergangener Woche unter einer Brücke, welche die USA und Mexiko verbindet, auf.

Das US-Heimatschutzministerium kündigte am Wochenende an, zusätzliche Transportmittel zu beschaffen, um Tempo und Kapazität von Abschiebeflügen nach Haiti zu erhöhen. Die Situation an der Grenze wirft ein Schlaglicht auf die Einwanderungspolitik von US-Präsident Joe Biden – die Zahl aufgegriffener Migranten und Migrantinnen an der US-Südgrenze ist in den vergangenen Monaten rasant gestiegen.

Katastrophen und Armut in Haiti

Der Bürgermeister der texanischen Grenzstadt Del Rio, Bruno Lozano, hatte zuletzt dringend Hilfe des Bundes angefordert. Lozano sagte, die Menschen stammten überwiegend aus Haiti, kämen illegal ins Land und warteten darauf, von der US-Grenzschutzbehörde aufgegriffen zu werden. Diese sei jedoch überfordert angesichts des großen Andrangs. US-Medien berichten von rund 14.000 Menschen, die in Del Rio unter menschenunwürdigen Bedingungen ausharrten.

Der bitterarme Karibikstaat Haiti war Mitte August von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Mehr als 2.000 Menschen kamen ums Leben. Kurz zuvor war der Präsidenten Jovenel Moïse ermordet worden. Viele Menschen sind bereits nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 aus dem Land nach Südamerika geflohen.