Irakerin tot an Grenze von Belarus zu Polen gefunden

An der Grenze zwischen Belarus und Polen ist nach Angaben aus Minsk eine aus dem Irak stammende Migrantin tot aufgefunden worden. Die Leiche der Frau habe nur einen Meter von der Grenze entfernt gelegen, sagte ein belarussischer Grenzschutzvertreter heute der staatlichen Nachrichtenagentur Belta. Es gebe „klare Hinweise“, dass diese von Polen nach Belarus „gezogen“ wurde.

In der Nähe der toten Frau hielten sich den Angaben zufolge drei Kinder, ein Mann und eine ältere Frau auf. Sie seien alle irakischer Nationalität. Der Mann der toten Frau sagte laut Belta, polnische Sicherheitskräfte hätten die Gruppe zur Grenze gebracht und „unter Drohungen gezwungen“, nach Belarus zu gehen.

Notstand an Grenze verhängt

Die Grenze zwischen Polen und Belarus steht wie andere EU-Ostgrenzen derzeit verschärft im Fokus: Polens Präsident Andrzej Duda hatte Anfang des Monats einen Notstand an der Grenze verhängt, nachdem in den vergangenen Monaten tausende Migranten aus dem Nahen Osten über Belarus in die Europäische Union gekommen waren.

Die EU geht von einer Vergeltungsaktion des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko für Sanktionsbeschlüsse der EU aus. Es wird vermutet, dass die belarussischen Behörden die Migranten gezielt ins Land holen und an die Grenzen zu den östlichen EU-Staaten schleusen.