In Amsterdam ist ein neues Holocaust-Mahnmal eröffnet worden. Umgeben von Angehörigen von Opfern und Überlebenden weihte König Willem-Alexander die Gedenkstätte im jüdischen Viertel der Hauptstadt der Niederlande am Wochenende ein. „Diese Gedenkstätte konfrontiert uns mit unserer Verantwortung“, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte.

Es gehe um die Frage, ob nicht mehr zur Rettung der Ermordeten und für die wenigen Überlebenden nach dem Zweiten Weltkrieg hätte getan werden müssen
Während der Besatzungszeit hatten viele Niederländer den Deutschen bei der Deportation der Juden geholfen. Mehr als zwei Drittel aller niederländischen Juden wurden in Konzentrationslagern ermordet. Rutte sprach in dem Zusammenhang von einem „dunklen Kapitel“ der niederländischen Geschichte.
Jahrelanger Rechtsstreit
Um das Denkmal hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben. Anrainer und Anrainerinnen hatten argumentiert, das Denkmal sei „zu groß“. Doch ein Gericht entschied 2019 zugunsten der Amsterdamer Stadtverwaltung.
Das Mahnmal des Architekten Daniel Liebeskind, Sohn von Holocaust-Überlebenden, ist ein Labyrinth aus Backsteinmauern, die das hebräische Wort „LaSecher“ bilden, das auf Deutsch „in Erinnerung“ bedeutet. Auf jedem der Ziegelsteine sind Name, Geburtsdatum und Sterbealter eines von mehr als 102.000 Juden und 220 Roma eingraviert.