IHS: Demenz kostet Gesellschaft 2,6 Mrd. Euro pro Jahr

Geschätzt 147.000 Menschen sind in Österreich von Demenz betroffen. Sowohl die Lebensqualität der Erkrankten als auch der Angehörigen wird beeinträchtigt, hieß es heute bei einer Pressekonferenz des Instituts für Höhere Studien (IHS).

Das IHS schätzte nun auch die Kosten der Krankheit in Österreich ab. „Jährlich verursacht Demenz mehr als 2,6 Milliarden Euro an Kosten für medizinische Versorgung bzw. formelle Pflege und Betreuung“, erläuterte Studienautorin Miriam Reiss.

Die Gesamtkosten verdeutlichen die Größenordnung des Problems. Demenz verursacht jährlich medizinische Kosten von rund 1,39 Milliarden Euro sowie formelle Pflegekosten von rund 1,26 Milliarden Euro. „Dazu kommt noch der sehr bedeutende Faktor der informellen Pflege, den wir in der Studie ebenfalls beleuchten“, sagte Reiss einen Tag vor dem Welt-Alzheimer-Tag.

Datenlücken im Pflegebereich

Gerade im Pflegebereich sei Demenz eine enorme Herausforderung. Bei 85 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen müsse davon ausgegangen werden, dass eine demenzielle Beeinträchtigung vorliegt. Gerade im Pflegebereich sind die Datenlücken aber am gravierendsten, geht aus der IHS-Studie hervor.

„Die Auswirkungen von Demenz in Österreich werden derzeit nicht systematisch erfasst. Daher ist die Datenlage trotz der Relevanz des Themas mangelhaft, vor allem in Bezug auf die gesamtgesellschaftlichen Kosten“, sagte Studienautor Thomas Czypionka.

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