Terrorismusverfahren: Schuldspruch für „Hotel Ruanda“-Helden

Ein Gericht in Ruanda hat den „Hotel Ruanda“-Helden Paul Rusesabagina des Terrorismus für schuldig befunden. Rusesabagina habe den bewaffneten Flügel einer von ihm mitgegründeten Oppositionsbewegung finanziell und logistisch unterstützt, sagte das Gericht während der Urteilsverkündung in Kigali.

„Hotel Ruanda“ -Held Paul Rusesabagina
APA/AFP/Simon Wohlfahrt

Dieser bewaffnete Flügel, die Nationale Befreiungsfront (FLN), sei verantwortlich für tödliche Anschläge in Ruanda in den Jahren 2018 und 2019, hieß es weiter. Rusesabagina war während der Urteilsverkündung nicht anwesend.

1.200 Menschen gerettet

Rusesabagina wurde durch den Hollywood-Film „Hotel Ruanda“ bekannt. Darin wird erzählt, wie der Hotelmanager während des Völkermords in Ruanda 1994 etwa 1.200 Menschen das Leben rettete. Damals wurden mehr als 800.000 Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Tutsi getötet. Später wurde Rusesabagina zu einem scharfen Kritiker des ruandischen Präsidenten Paul Kagame und ging ins Exil nach Belgien.

Nach Angaben seiner Anwältin wurde er in Dubai von den ruandischen Behörden entführt, um vor Gericht gestellt werden zu können. Das Europaparlament, US-Kongressabgeordnete und Menschenrechtler haben die Art der Festnahme und die Haftbedingungen heftig kritisiert.