USA verdoppeln Aufnahme von Flüchtlingen

Während tausende Flüchtlinge oder Migranten aus Haiti von einer texanischen Grenzstadt abgeschoben werden, hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden angekündigt, im kommenden Jahr doppelt so viele Flüchtlinge aufnehmen zu wollen wie im laufenden Jahr.

Die Obergrenze für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge im Zuge einer Umsiedlung soll von derzeit 62.500 auf 125.000 Menschen angehoben werden, wie das US-Außenministerium gestern mitteilte. Das Ministerium erklärte, wegen „humanitärer Krisen in aller Welt“ bestehe eine größere Notwendigkeit für das sogenannte Resettlement.

„Für Interessen der USA wichtig“

„Ein robustes Flüchtlingsaufnahmeprogramm ist für die außenpolitischen Interessen der USA und Ziele der Nationalen Sicherheit höchst wichtig, und es spiegelt grundlegende amerikanische Werte wider“, erklärte das Außenministerium. Die USA hätten eine lange Tradition als Land, das Einwanderer und Flüchtlinge willkommen heiße.

Die Obergrenze von 125.000 Flüchtlingen gilt für das Haushaltsjahr 2022, das am kommenden 1. Oktober beginnt. Über das Umsiedlungsprogramm sollen teilweise auch afghanische Ortskräfte aufgenommen werden, die nach dem US-Truppenabzug und der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban aus dem Land geflohen sind.

Tausende Menschen nach Mexiko abgeschoben

US-Behörden wollen tausende Migranten, die sich binnen weniger Tage in der Grenzstadt Del Rio versammelt haben, schnell wieder außer Landes bringen. Zuletzt seien an einem Tag rund 3.000 Menschen verlegt worden, sagte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bei einem Besuch in der texanischen Stadt Del Rio. Er betonte, dass alle in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden sollen. Die Mehrheit der Migranten stammt aus dem bitterarmen Karibikstaat Haiti.

Tausende Menschen hatten in den vergangenen Tagen die Gelegenheit ergriffen, mit niedrigem Wasserstand im Grenzfluss Rio Grande von Mexiko nach Texas zu laufen. Sie versammelten sich unter der Brücke, die über den Rio Grande führt.