FPÖ kritisiert Impfdebatte über eigene Mitglieder

FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak sieht seine Partei durch die Debatte über geimpfte Abgeordnete nicht in Erklärungsnot. Freiwilligkeit sei das Motto, jede und jeder dürfe selbst entscheiden, sagte er heute bei einer Pressekonferenz.

Die Veröffentlichung der Information, ob jemand geimpft sei, nannte Kaniak „datenrechtlich bedenklich“. Er selbst wolle seinen Impfstatus nicht öffentlich machen, habe aber eine „wissenschaftlich fundierte Entscheidung“ getroffen.

„Ich bin kein Aluhutträger“, so der Freiheitliche, die Entscheidung sei aber eine persönliche. Die „Kronen Zeitung“ hatte zuvor berichtet, dass bereits zahlreiche freiheitliche Politiker geimpft seien. Das kritisierte Kaniak, die genannten Abgeordneten „sind nicht kontaktiert worden“.

Für ihn stehe die „Freiheit im Vordergrund“, die Partei würde niemandem von einer Impfung abraten. Unterstützung kam von FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer. Dieser sagte – wie zuletzt FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp –, er mache beim „Impfstriptease nicht mit“.

Impfen für Kickl „keine Rebellion“

Parteichef Herbert Kickl hatte bekanntgemacht, nicht geimpft zu sein. Wenn sich FPÖ-Mitglieder impfen lassen würden, sei das aber „keine Rebellion“, schrieb er auf Facebook. EU-Faktionsführer Harald Vilimsky bestätigte, dass er geimpft sei, und sprach von einem „kleinen Opfer des indirekten Impfzwangs“.

Aus der ÖVP kam heftige Kritik. Klubobmann August Wöginger warf den Freiheitlichen in einer Aussendung „Impf-Heuchelei“ vor, die „Gesundheit und Leben vieler Menschen“ gefährde. Einige FPÖ-Politiker würden sich „vernünftigerweise schützen“, aber die „Propaganda“ ihres Parteichefs trotzdem mittragen. Dieses Verhalten nannte Wöginger „würde- und verantwortungslos“.