Empörung über US-Grenzbeamte auf Pferden

Aufnahmen eines Einsatzes von US-Grenzbeamten auf Pferden gegen Menschen in der Grenzstadt Del Rio haben für große Empörung gesorgt und bringen die US-Regierung in Bedrängnis. „Menschen sollten niemals auf diese Weise behandelt werden“, sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris gestern mit Blick auf Fotos und Videos, die berittene US-Grenzschutzbeamte offensichtlich beim Zusammentreiben von Migranten zeigen. Die Bilder seien „schrecklich“.

Die Lage in Del Rio mit Tausenden Migranten aus Haiti hatte sich zuletzt zugespitzt. Die Menschen harren dort unter eine Brücke aus, die Regierung von Präsident Joe Biden setzt weiterhin auf Massenausweisungen. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas erklärte, dass eine Untersuchung der Vorfälle laufe.

Druck auf Biden wächst

Jede Misshandlung eines Migranten sei nicht akzeptabel, sagte Mayorkas. Auf besonders heftige Kritik stießen Bilder, auf denen offensichtlich Beamte peitschenähnliche Gegenstände umherschwangen, die Mayorkas später als lange Zügel bezeichnete.

Tausende Menschen hatten in den vergangenen Tagen die Gelegenheit ergriffen, im Rio Grande von Mexiko nach Texas zu gelangen. Sie versammelten sich unter einer Brücke. Der Bürgermeister von Del Rio hatte am Samstag von mehr als 14.500 Menschen gesprochen.

Für die Regierung von Biden wächst der innenpolitische Druck angesichts des rapide angewachsenen Migrantenlagers. Konservative werfen dem Weißen Haus eine zu lasche Einwanderungspolitik vor, zugleich werden die Lebensbedingungen der Menschen unter der Brücke kritisiert. Menschenrechtsorganisationen verurteilten das Vorgehen der US-Regierung. Kritik gibt es aber auch aus den eigenen Reihen.