Blumen und Bilder für die verstorbene US-Influencerin Gabby Petito
APA/AFP/Getty Images/Octavio Jones
Todesursache noch unklar

Obduktion bestätigt Mord an Gabby Petito

Nach der gerichtsmedizinischen Untersuchung der Leiche von Gabby Petito gehen US-Ermittler nun davon aus, dass die 22-Jährige ermordet worden ist. Die Todesursache ist noch unklar, da die endgültigen Autopsieergebnisse noch fehlen. Es sei aber nun bestätigt, dass es sich bei der am Sonntag im Bundesstaat Wyoming gefundenen Leiche um Petito handelt, so das FBI.

Die Leiche wurde im Bereich des Spring-Creek-Campingplatzes des Bridger-Teton National Forest gefunden. Mysteriös bleibt das Verschwinden von Petitos Freund, dem 23-jährigen Brian Laundrie. Dieser war am 1. September von der gemeinsamen Reise durch die USA zurückgekehrt, vergangenen Dienstag brach er in das Naturschutzgebiet Carlton-Reservat auf.

Dort verlor sich seine Spur, wenige Tage später meldete ihn seine Familie als vermisst. Auch hier gibt es noch viele offene Fragen, etwa, wie er das Naturschutzgebiet erreichte und warum er erst drei Tage später als vermisst gemeldet wurde. US-Medien berichteten, dass Ermittler Bilder aus einer Wildtierkamera dahingehend untersuchten, ob die darauf zu sehende Person mit Laundrie identisch ist. Eine Bestätigung dafür gibt es bisher nicht. Anfang September hatte die Polizei zunächst versucht, ihn zu befragen. Auf Anraten seines Anwalts, der offenbar befürchtete, die Polizei könnte Laundrie vom Zeugen zum Beschuldigten machen, hatte der Mann aber nicht ausgesagt.

Schild am Eingang des NAtionalparks Bridger-Teton National Forest in Wyoming
AP/Amber Baesler
In diesem Naturpark im US-Bundesstaat Wyoming wurde Petitos Leiche gefunden

Vorwürfe von Petitos Familie

Das FBI bezeichnet Laundrie nun als „Person von Interesse“. Am Montag wurde sein Wohnhaus in Florida durchsucht. Details gab es keine dazu, zahlreiche Ermittler brachten aber mehrere Kisten aus dem Haus und schleppten ein Auto ab, das üblicherweise von der Mutter des 23-Jährigen verwendet wurde. Laundrie und Petito wohnten vor ihrer Reise in North Port in Florida gemeinsam mit Laundries Eltern in dem Haus.

Gabbys Vater Joe Petito machte den Eltern des Freundes im US-Fernsehen Vorwürfe. Er fragte, wie es sein könne, dass deren Sohn ohne seine Freundin zurückgekehrt sei und die Eltern daraufhin nicht eher gehandelt hätten. Schließlich habe Gabby dort ebenfalls gewohnt. Aus seiner Sicht seien sie aktuell mitschuldig. „So erzieht man kein Kind“, sagte er. Er verstehe, dass man seinen Sohn beschützen wolle, aber für ihn seien die Eltern „Feiglinge“.

Reise online dokumentiert

Der Fall schlägt nicht zuletzt deshalb hohe Wellen, weil das Paar seinen Trip quer durch die USA auf Instagram dokumentierte. Das Paar brach im Juli zu seiner Reise quer durch die USA auf. Mit einem ausgebauten weißen Ford Transit wollte es von der Ostküste der USA bis an die Westküste fahren und dort die berühmten Nationalparks besuchen. In sozialen Netzwerken dokumentierten die beiden die Reise. Petito sei in regelmäßigem Kontakt mit ihrer Familie gestanden, hieß es. Doch Ende August sei dieser abrupt abgebrochen.

Auseinandersetzung mit Polizeieinsatz

Mitte August, rund zwei Wochen vor ihrem Verschwinden, wurde den Berichten zufolge die Polizei im US-Bundesstaat Utah wegen eines möglichen Falles von häuslicher Gewalt zu dem Paar und seinem Wagen gerufen. US-Medien veröffentlichten Aufnahmen einer Körperkamera der Polizei, auf denen die 22-Jährige weinend in dem weißen Lieferwagen zu sehen ist.

Polizei schritt bei Streit ein

Gabby Petito, aufgenommen von der Body-Kamera eines Polizisten in Utah, nach einem längeren Streit mit ihrem Freund Laundrie.

Petito sagt in dem rund einstündigen Video, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie ihren Freund auch geohrfeigt. Das Paar hatte daraufhin zugestimmt, die kommende Nacht getrennt zu verbringen.