Erwin Wurm zeigt Installationen in Rom

Erwin Wurm rückt zum Protagonisten der römischen Kulturszene auf. Die elegante Meile Via Veneto, einst Treffpunkt der Glamour-Welt zu Zeiten von Roms „Dolce Vita“, dient als Kulisse für 14 Installationen des österreichischen Kunststars, die ab Samstag im Rahmen der Freilichtschau „Via Veneto Contemporanea“ gezeigt werden.

Die von Catherine Löwe kuratierte Open-Air-Ausstellung umfasst einige ikonische Werke des Künstlers. Eingerahmt vom antiken Bogen der Porta Pinciana steht „Big Mutter“ (2015), eine große Wärmflasche mit Beinen, eine Hommage an die Fürsorge und Zuneigung, die Mütter ihren Kindern entgegenbringen.

Erwin Wurms Skulptur „Big Mutter“ auf einer Aufnahme vom Februar 2021 vor dem Wiener Stephansdom
APA/Georg Hochmuth

Zu sehen ist außerdem das ikonische „Fat House“ (2003), das an die Exzesse und die Völlerei im Kino von Federico Fellini erinnert, der in seinen Filmen die „Dolce Vita“ in den Lokalen auf der Via Veneto gezeigt hat.

Mythos „Dolce Vita“

Anlässlich der bis zum 14. November laufenden Schau werden in Rom eine Reihe von Filmen gezeigt, die dem Mythos der „Dolce Vita“ gewidmet sind. Vorgesehen ist ein spezielles Programm mit der Vorführung von einigen Meisterwerken Fellinis wie „La dolce vita“ und „Otto e mezzo“.

Der Eröffnung der Ausstellung ist eine Diskussion über die schlechte Instandhaltung der Via Veneto vorausgegangen. Der Ort, an dem Wurms Wärmflasche installiert wird, sei verwahrlost, kritisieren Geschäfts- und Lokalinhaber der Gegend. Müll und Unkraut sammelten sich am Straßenrand, Obdachlose hausten unweit des spätantiken römischen Stadttores, auf das die Via Veneto zuläuft.

Die Polemik um den Zustand der Via Veneto erschwert den Wahlkampf der seit 2016 amtierenden Bürgermeisterin Virginia Raggi, die bei der am 3. und 4. Oktober geplanten Kommunalwahl auf eine Wiederwahl hofft.