Statistik Austria zehrt von ihren Reserven

Die im Jänner 2000 aus der Bundesverwaltung ausgegliederte Statistik Austria kommt seit Jahren nicht mit ihrem Budget aus und verbraucht ihre Reserven.

Wenn sich daran nichts ändert, könnte die Bundesagentur im Jahr 2023 in Zahlungsschwierigkeiten geraten, schreibt „Der Standard“ (Mittwoch-Ausgabe) und verweist auf den Geschäftsbericht für das Jahr 2020, der diese Woche veröffentlicht wurde. Auch heuer dürfte die Statistik Austria wieder rote Zahlen schreiben.

Drittes Verlustjahr in Folge

Auf 154.000 Euro belief sich der Verlust nach Steuern im vergangenen Jahr – es war das dritte Verlustjahr in Folge.

Das vor zwei Jahrzehnten festgelegte Jahresbudget von 50,4 Mio. Euro wurde vor zwei Jahren von der türkis-blauen Regierung um eine Million gekürzt, jetzt geht es sich seit einigen Jahren nicht mehr aus, und die in der Vergangenheit durch Effizienzsteigerungen und Personalabbau aufgebauten freien Rücklagen seien auf etwas mehr als sieben Mio. Euro zusammengeschmolzen, heißt es in dem Bericht.

Sollte das Budget nicht aufgestockt werden, könnte die Statistik Austria 2023 in Zahlungsschwierigkeiten geraten, heißt es im Bericht unter Verweis auf den Geschäftsbericht weiter. Dafür wäre eine gesetzliche Änderung notwendig – die Budgetverhandlungen für 2022 laufen aber noch.

Der Betriebsrat befürchtet, dass das Kanzleramt zuwartet und dann der Statistik garantiert, künftige Verluste abzudecken. „Wenn die Statistik in die Rolle des Bittstellers gedrängt wird, gefährdet das die Unabhängigkeit“, warnte Betriebsratschefin Judith Falkinger.