Vulkaninsel La Palma: Lavaströme verlangsamt

Auf der Vulkaninsel La Palma begräbt die um die 1.000 Grad heiße Lava auf ihrem Weg zum Meer ein Haus nach dem anderen. Die betroffenen Bewohner versuchen, die wichtigsten Teile ihres Hausrats zu retten, wie der spanische TV-Sender RTVE berichtete. In dem Ort Todoque wurden Erinnerungsstücke, Gewand, Möbel, Fahrräder, Matratzen und vieles andere auf Lastwagen verladen.

Der Vulkan in der Cumbre Vieja im Süden der Kanareninsel, der am Sonntag erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen war, gewährte den Menschen aber zumindest eine kleine Schonfrist, denn die Lavaströme schoben sich immer langsamer voran. Wälzte sich die mehrere Meter hohe Lavamasse anfangs noch mit 700 Metern pro Stunde bergab Richtung Meer, waren es heute nur noch 200 Meter.

Giftige Dämpfe befürchtet

Bisher wurden mindestens 200 Wohnhäuser komplett zerstört, viele andere schwer beschädigt. Die Schäden bezifferte Regionalregierungschef Angel Víctor Torres einschließlich zerstörter Pflanzungen und Infrastruktur mit „sicher mehr als 400 Millionen Euro“. Verletzte gab es weiter nicht.

Wann die Lava die Küste erreichen wird, ist unklar. Die Behörden rechnen dann mit giftigen Dämpfen, die beim Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser entstehen. Ein Wind aus Nordost trieb Rauch und Asche jedoch auf den Atlantik hinaus, wo aber die kleinere, 75 Kilometer entfernte Insel El Hierro mit rund 11.000 Einwohnern liegt.