Kurz: Wahlniederlage der Union würde EVP schwächen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist der Meinung, dass eine Niederlage der deutschen konservativen Union bei der deutschen Bundestagswahl am kommenden Wochenende ein Schlag für die Europäische Volkspartei (EVP) wäre. „Deutschland ist das größte Land. Es würde die EVP schwächen“, wenn die Union nicht gewinnt, sagte Kurz heute in New York gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Im Norden und Westen Europas ist die EVP nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit.“

Dennoch würde eine Niederlage nicht zu einer größeren Machtverschiebung auf dem Kontinent führen, meinte der Bundeskanzler, der sich derzeit wegen der UNO-Generalversammlung in New York aufhält, in dem Interview mit Bloomberg TV. Im Falle eines Machtwechsels in Deutschland wäre Kurz der einzige westeuropäische Regierungschef in der konservativen europäischen Parteifamilie EVP. Außer in Osteuropa ist die EVP auch in Griechenland und Norwegen mit Regierungschefs vertreten, in Norwegen haben zuletzt die Sozialdemokraten die Parlamentswahl gewonnen.

Seine türkis-grüne Regierung in Österreich könnte ein Modell für Deutschland sein, so der Bundeskanzler. „Es funktioniert recht gut, und ich denke, es ist eine gute Chance, wettbewerbsfähig und wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Umwelt zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen“, sagte er. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass es in Deutschland in Zukunft eine ähnliche Koalition geben wird“, so Kurz.