Trump klagt „NYT“ und Nichte wegen Bericht über Steuern

Der frühere US-Präsident Donald Trump geht wegen einer Berichterstattung über seine Finanzen juristisch gegen seine Nichte Mary Trump und die Zeitung „New York Times“ („NYT“) vor. Trump habe am Dienstag bei einem Gericht im Bundesstaat New York eine Klage gegen die Zeitung, drei Reporter des Blattes und seine Nichte einreichen lassen, meldete die „NYT“.

Ihnen werde darin vorgeworfen, sie hätten sich zu einem „heimtückischen Komplott“ zusammengetan, um unrechtmäßig an seine vertraulichen Steuerdokumente zu kommen und diese für Berichte und ein Buch zu nutzen.

Hintergrund ist unter anderem ein Artikel der Zeitung aus dem Jahr 2018, in dem es hieß, Trump habe sich nicht wie von ihm dargestellt aus eigener Kraft ein großes Vermögen erarbeitet, sondern mit Hilfe von dubiosen Methoden und Steuerhinterziehung über Jahre vom Unternehmen seines Vaters Hunderte Millionen US-Dollar übertragen bekommen.

Trumps Nichte Mary, die ihren Onkel seit Langem öffentlich kritisiert, hatte in einem Enthüllungsbuch 2020 offenbart, dass sie der Zeitung Steuerdokumente zugespielt habe.

Schadenersatz von 100 Mio. US-Dollar gefordert

Trump fordere in der Klage Schadenersatz von mindestens 100 Millionen US-Dollar (85 Mio. Euro), hieß es weiter. Die „NYT“ verteidigte ihre Berichterstattung vehement und kündigte an, sich juristisch gegen die Klage zu wehren.

Trump ist seit Langem in Rechtsstreitigkeiten rund um seine Finanz- und Steuerunterlagen verwickelt und versucht mit aller Kraft und auf verschiedenen Wegen, die Offenlegung von Dokumenten zu verhindern. Die Herausgabe von Finanz- und Steuerunterlagen hoher Amtsträger hat in den USA lange Tradition.

Präsidentschaftskandidatinnen und -kandidaten veröffentlichen ihre Steuerunterlagen üblicherweise bereits im Wahlkampf. Trump hat das jedoch stets abgelehnt, auch als Präsident.