Gewerkschaften übergaben Forderungen für Metaller-KV

Heute Vormittag haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA ihre Forderungen für die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie übergeben. Die Stimmung in der Zentrale der Wirtschaftskammer (WKO) in Wien war betont freundlich und entspannt, Arbeitgeberobmann Christian Knill scherzte mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Verhandlungen.

Gegen Mittag, nach einer ersten Gesprächsrunde mit den Arbeitgebern, wollen die Belegschaftsvertreter ihre Forderungen öffentlich bekanntgeben. Das Metallgewerbe hatte seine Wünsche bereits am Dienstag überreicht, Details dazu gibt es noch nicht.

Jahresinflationsrate bei 1,89 Prozent

Zur Ausgangslage: Die Jahresinflationsrate der vergangenen zwölf Monate, die neben dem Produktivitätszuwachs die Verhandlungsbasis für den jährlichen Kollektivvertrag (KV) bildet, lag bei 1,89 Prozent.

Aktuell beträgt die Teuerungsrate 3,2 Prozent. Im Vorjahr wurde bei einer Jahresinflationsrate von 1,4 Prozent mit einem KV-Plus von 1,45 Prozent abgeschlossen. Der Mindestlohn in der Metallindustrie liegt bei 2.000 Euro brutto.

KV für 134.000 Menschen

Die 1.200 Betriebe der metalltechnischen Industrie beschäftigen über 134.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit einem Produktionswert von 36 Mrd. Euro ein Viertel der gesamten Industrie erwirtschaften. 85 Prozent der Betriebe aus den Bereichen Maschinenbau, Metallwaren, Stahlbau, Automotive, Zulieferindustrie und vieles mehr sind familiengeführt. 4,6 Prozent der Betriebe sind noch in Kurzarbeit.

Im Vorfeld der heutigen Forderungsübergabe schloss bereits die Zuckerindustrie ihre Verhandlungen ab. Die KV-Löhne und -Gehälter steigen um ein Prozent, dazu gibt es eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro (vorerst für eine Gültigkeitsdauer von einem halben Jahr).