Mädchenschule in Pakistan attackiert

Erstmals seit Jahren ist in Pakistan eine Mädchenschule angegriffen und das Gebäude teilweise zerstört worden. Gestern Abend sei in der Bildungseinrichtung in Tank im Nordwesten des Landes eine Bombe explodiert, sagte ein Polizeibeamter der dpa. Die Außenwand und eine Klasse wurden schwer beschädigt – Tote oder Verletzte gab es nicht.

Dem Bildungsministerium der Provinz Khyber Pakhtunkhwa an der Grenze zu Afghanistan zufolge war es der erste Bombenanschlag auf eine Bildungseinrichtung für Frauen seit mehreren Jahren.

Einst Hochburg verschiedener Terrorgruppen

Die Stadt Tank grenzt an die Region Südwaziristan, die einst als Hochburg verschiedener Terrorgruppen wie al-Kaida galt. Der Bombenangriff folgte etwas mehr als einen Monat auf die Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan.

Zu dem Attentat bekannte sich niemand. Die pakistanischen Taliban hatten in der Vergangenheit in der Region wiederholt Bildungseinrichtungen für Mädchen angegriffen, bis Militäroperationen der pakistanischen Armee 2014 für mehr Sicherheit sorgten.

Zu den schwersten Anschlägen der Islamisten zählen der auf Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die 2012 als 15-Jährige überlebte, nachdem Taliban-Kämpfer ihren Schulbus gestoppt und ihr in den Kopf geschossen hatten.