WKÖ kritisiert AK-Aussagen zu Überförderung von Unternehmen

Mit ihren Aussagen, wonach Unternehmen während der Pandemie überfördert worden seien, hat die Arbeiterkammer (AK) Kritik der Wirtschaftskammer (WKO) hervorgerufen. Laut WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf beruht die Kritik der Überförderung auf einer „Milchmädchenrechnung“, die viele Faktoren nicht berücksichtige.

Vielmehr sei zu beachten, dass laut Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) im Krisenjahr 2020 70 Prozent des Volkseinkommens auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entfallen seien. Das sei der höchste Wert seit Jahrzehnten: Im Jahr 2000 waren es 69 Prozent und 2008 nur 64 Prozent.

Auch war die Arbeitslosigkeit laut Kopf im Vorjahr zwar hoch, dennoch ging die Beschäftigung insgesamt nur um zwei Prozent zurück, während das BIP wesentlich stärker einbrach. Die Krise habe Unternehmen und Selbstständige besonders hart getroffen, da sei es nicht angebracht, bei den CV-Hilfen eine Schieflage zu konstruieren.

„Zarter Hinweis auf Überförderung“

Die AK hatte zuvor geurteilt, dass vor allem die Arbeitnehmer die Verliererinnen und Verlierer der Krise, während die Unternehmen insgesamt von einer Überförderung profitiert hätten. Sie stützte sich für diese Aussage auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Statistik Austria.

Auf der Arbeitnehmerseite sei durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit, aber auch weniger Überstunden in Summe um 5,5 Mrd. Euro weniger verbucht worden. Die Unternehmereinkommen in dieser Zeit aber um 5,1 Mrd. Euro gewachsen. „Das ist sicherlich ein zarter Hinweis auf eine Überförderung“, sagte AK-Direktor Christoph Klein im Gespräch mit der APA.

SPÖ fordert Rückzahlungen in Beschäftigungsfonds

Die SPÖ forderte unterdessen, dass Krisengewinner die erhaltenen Wirtschaftshilfen in Form einer Sonderabgabe zurückzahlen. Das Geld soll in einen Beschäftigungsfonds fließen und Betriebe bei der Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen unterstützen.

Der entsprechende Antrag wurde gestern von der SPÖ im Plenum des Nationalrats eingebracht und dem Wirtschaftsausschuss zugewiesen, wo er am kommenden Dienstag abgestimmt werde. Als Beispiele für Überförderung nennt die SPÖ in dem Antrag etwa McDonald’s und KTM.