WHO empfiehlt vorbeugende Therapie bei Risikopatienten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten und Risikopatientinnen.

Sie verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab der US-Firma Regeneron und dem Schweizer Unternehmen Roche deren Überlebenschancen verbessern kann, hieß es in einer Veröffentlichung im „British Medical Journal“.

Die WHO empfiehlt nun die Gabe der Mittel bei CoV-Patienten mit Vorerkrankungen, die deshalb Gefahr laufen, schwer an Covid-19 zu erkranken und dann auf Intensivstationen behandelt werden müssten. Ebenso sollen bereits Schwererkrankte damit behandelt werden, die keine Antikörper gegen Covid-19 haben.

Herausforderung seien die hohen Kosten und die knappe Produktion, so die WHO. Deshalb werde mit Roche über niedrigere Preise, eine mögliche Schenkung und eine faire Verteilung in aller Welt verhandelt. Die WHO setzte sich dafür ein, dass auch anderen Herstellern die Produktion ermöglicht wird, damit billigere Varianten der Mittel auf den Markt kommen.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete, Regeneron habe bereits in mindestens elf ärmeren Ländern Patentanträge gestellt. Sie forderte das Unternehmen auf, auf die Durchsetzung von Patenten in ärmeren Ländern zu verzichten. Nach Informationen der Organisation wird das Mittel etwa in Deutschland für 2.000 Dollar (1.700 Euro) und in Indien für 820 Dollar angeboten.