UNO warnt vor „Katastrophe“ in Afghanistan

Nach der Machtübernahme der Taliban haben die Vereinten Nationen vor verheerenden Folgen der eskalierenden wirtschaftlichen Krise in Afghanistan gewarnt. Sollte sich die Situation nicht verbessern, „wird das zu einer Katastrophe führen“, sagte der stellvertretende UNO-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Ramiz Alakbarov, in Kabul.

„Die Preise steigen, die Menschen können nicht auf ihre Ersparnisse in den Banken zugreifen und sie werden nicht für ihre Arbeit bezahlt.“ Nichtregierungsorganisationen als wichtigste Arbeitgeber des Landes erlitten „einen langsam voranschreitenden Kollaps“.

Mehr Krankheiten erwartet

Der UNO-Diplomat warnte vor stark zunehmenden Flüchtlingszahlen, sollte die Krise im Winter andauern. Er forderte, internationale Sanktionen gegen die Taliban müssten dahingehend geändert werden, dass Hilfsorganisationen, die unter der neuen Regierung in Afghanistan arbeiteten, nicht von etwaigen Strafmaßnahmen bedroht würden. Gewöhnliche Afghanen dürften nicht für die Machtübernahme der Islamisten abgestraft werden.

Der erwartete Mangel an Investitionen und Arbeiten im Wasser- und Sanitärbereich in Afghanistan werde zu einer Zunahme von Krankheiten führen. In der Kombination mit Unterernährung sei das lebensgefährlich besonders für jüngere Kinder. Zugleich blieben umfangreiche Impfkampagnen und Programme zur medizinischen Grundversorgung aus.