Weiterer Flüchtling an polnisch-belarussischer Grenze tot

In Polens Grenzgebiet zu Belarus ist nach Angaben des polnischen Grenzschutzes erneut ein Geflüchteter gestorben. In der Nacht auf heute sei 500 Meter von der Grenze zum östlichen Nachbarland eine Gruppe von Menschen aus dem Irak angehalten worden, teilten die Grenzschützer auf Twitter mit.

Einer der Männer sei vermutlich an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben, Wiederbelebungsversuche durch Rettungskräfte eines Krankenwagens seien vergeblich gewesen.

Ein weiterer Mensch sei nach einem positiven CoV-Test in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Die Angaben des Grenzschutzes lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen in der Grenzregion zu Belarus den Ausnahmezustand verhängt hat. Medien und Hilfsorganisationen haben keinen Zutritt.

Drei Tote am Wochenende

Bereits am Sonntag waren im polnischen Grenzgebiet nach Angaben von Regierungschef Mateusz Morawiecki die Leichen von drei Menschen entdeckt worden. Die Personen sollen versucht haben, illegal nach Polen einzureisen.

Die Regierung in Warschau beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Geflüchtete aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Menschen nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde – als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.