Spanien will die von einem Vulkanausbruch betroffene Kanareninsel La Palma zum Katastrophengebiet erklären und einen umfangreichen Wiederaufbauplan ausarbeiten, wie Regierungschef Pedro Sanchez gestern auf La Palma ankündigte.
Das Kabinett in Madrid werde die entsprechenden Beschlüsse am Dienstag fassen, hieß es. Diese sollen erweiterte Hilfsmöglichkeiten sowie einen Wiederaufbauplan beinhalten. „Die Lage auf der Insel erfordert außergewöhnliche Maßnahmen“, betonte Sanchez.

Der Vulkan im Bereich der Cumbre Vieja im Süden der Insel war am Sonntag erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen und spuckte noch Tage später Asche, Rauch und Lava, bis in eine Höhe von knapp 5.000 Metern.
Lavastrom hinterließ praktisch Wüste
Die Lava zerstörte auf ihrem Weg Richtung Meer bereits fast 400 Gebäude sowie große landwirtschaftliche Flächen und Infrastruktur. Die bisher etwa 180 Hektar von Lava begrabenen Flächen werden auf Jahrzehnte weder wieder bebaut noch landwirtschaftlich genutzt werden können, betonten Experten.

Ein kleines Haus inmitten der Lavawüste blieb auf unerklärliche Weise verschont. Wie auf Bildern und Videos zu sehen ist, floss der Lavastrom um das kleine Gebäude in der Ortschaft „El Paraiso“ (deutsch: „Das Paradies“) herum.
Etwa 6.000 Menschen mussten evakuiert werden. Viele von ihnen haben alles verloren, ihnen soll mit einem Sofortprogramm für die Sicherung des Lebensunterhalts geholfen werden. Außerdem kündigte die Regionalregierung den Ankauf und Neubau von Wohnungen an. Verletzte gab es weiter nicht.