Iran kündigt neue Runde in Atomgesprächen an

Die ins Stocken geratenen Verhandlungen über das internationale Atomabkommen mit dem Iran sollen nach Angaben aus Teheran „sehr bald“ wieder aufgenommen werden. „Wir sichten derzeit die Wiener Verhandlungsunterlagen“, sagte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian gestern am Rande der UNO-Generaldebatte vor Journalisten in New York. „Sehr bald“ könnten die Gespräche über das Atomprogramm wieder aufgenommen werden.

Der Minister kritisierte „widersprüchliche Aussagen“ der USA bezüglich ihrer Rückkehr zum Atomabkommen. Teheran sei für eine „konstruktive Verhandlung, die zu greifbaren und überprüfbaren Ergebnissen führt“.

Trump kündigte Abkommen einseitig auf

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte am Mittwoch nach einem Treffen mit Amir-Abdollahian bestätigt, dass es demnächst in Wien Gespräche mit dem Iran zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 geben soll.

Das internationale Atomabkommen von 2015 soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Unter anderem verpflichtete sich das Land, seine Kapazitäten für die Urananreicherung einzuschränken und regelmäßige Inspektionen seiner Nuklearanlagen zuzulassen. Im Gegenzug wurden internationale Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. 2018 stiegen dann aber die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten erneut Sanktionen. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück.