Ausnahmen von US-Afghanistan-Sanktionen beschlossen

Die US-Regierung hat Ausnahmen ihrer Afghanistan-Sanktionen beschlossen, um Hilfslieferungen in das Land zu erleichtern. Wie das US-Finanzministerium gestern mitteilte, wird der US-Regierung, Hilfsorganisationen und internationalen Organisationen damit gestattet, sich an humanitären Hilfslieferungen und anderen Aktionen zur „Unterstützung menschlicher Grundbedürfnisse“ in Afghanistan zu beteiligen. Erlaubt sind auch „bestimmte Transaktionen“ für den Export von Verbrauchsgütern, Medikamenten und Medizinprodukten.

Darüber hinaus will die US-Regierung ihre Sanktionen gegen die radikalislamischen Taliban, das Haqqani-Netzwerk und andere Organisationen in Afghanistan aber weiter „aufrechterhalten und durchsetzen“, wie die Leiterin der Abteilung zur Kontrolle von Auslandsvermögen, Andrea Gacki, betonte.

Afghanistan ist seit Jahren auf internationale Hilfen angewiesen. Nach UNO-Angaben ist inzwischen die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren von Hunger bedroht. Das Land leidet unter einer starken Dürre, seit der Machtübernahme der Taliban befindet es sich zudem in einer Wirtschaftskrise. Die Taliban haben keinen Zugang zu Finanzmitteln der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF), und Washington hat seine Finanzhilfen für die afghanische Regierung eingefroren.