Explosion bei Taliban-Konvoi in Afghanistan

Bei der Explosion eines Sprengsatzes bei einem Konvoi der militant-islamistischen Taliban ist im Osten Afghanistans mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sieben weitere Personen seien bei dem Vorfall heute Früh in der Provinz Nangarhar verletzt worden, berichteten örtliche Medien und Quellen.

Ein Taliban-Sprecher bestätigte der dpa eine Explosion in der Provinzhauptstadt Jalalabad, ohne Details zu nennen. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, eine am Straßenrand versteckte Bombe sei detoniert, als der Konvoi das Gebiet durchquert habe.

In Nangarhar, einst Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), hat die Zahl der gezielten Tötungen und Explosionen zugenommen, seit die Taliban Mitte August die Kontrolle über Afghanistan übernommen haben. Der IS hatte einige der jüngsten Anschläge für sich reklamiert. Die Taliban und der IS haben in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft.

Taliban hängen in Herat Leichen auf

Unterdessen haben die Taliban heute in der westlichen Stadt Herat die Leichen von vier mutmaßlichen Entführern aufgehängt, die sie zuvor erschossen hatten. Der Vizegouverneur der Provinz Herat, Schir Ahmed Muhadschir, erklärte, das Aufhängen der Leichen an Kränen solle eine „Lektion“ dafür sein, dass Entführungen nicht geduldet würden.

Die Zurschaustellung der Leichen ist die schwerste öffentliche Bestrafung seit der Machtübernahme der Taliban Mitte August. Auf einem Video war einer der erschossenen Männer zu sehen, der von einem Kran herabhing und auf seiner Brust die Warnung trug: „So werden Entführer bestraft.“

Muhadschir sagte, die Sicherheitskräfte seien darüber informiert worden, dass ein Geschäftsmann und dessen Sohn in Herat entführt worden seien. Daraufhin habe die Polizei die Ausfallstraßen gesperrt und die Taliban hätten an einem Kontrollpunkt Stellung bezogen.

Dort habe es einen Schusswechsel gegeben. Nach einem Feuergefecht von wenigen Minuten sei „einer unserer Mudschahedin verletzt“ gewesen, während „alle vier Entführer getötet worden“ seien, sagte Muhadschir in einer Erklärung, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag.