Russland: USA handeln im „Geiste des Kalten Krieges“

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat US-Präsident Joe Biden angesichts dessen Bekenntnisses zu Diplomatie und Zusammenarbeit Scheinheiligkeit vorgeworfen. In seiner Rede bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung prangerte Lawrow gestern in New York an, dass die US-Regierung bei ihrem geplanten Demokratiegipfel alle Teilnehmer selbst aussuche. Damit nehme sie sich das Recht heraus, über den demokratischen Status anderer Länder zu entscheiden.

„Im Wesentlichen steht diese Initiative klar im Geiste eines Kalten Krieges, da sie einen neuen ideologischen Kreuzzug gegen alle Andersdenkenden ausruft.“ Das widerspreche den Worten von Biden in seiner Rede am Dienstag, dass er die Welt nicht erneut in zwei Blöcke aufgeteilt sehen möchte.

Die 76. UNO-Generaldebatte geht noch bis morgen – die allermeisten Sprecher haben ihren Auftritt hinter sich. Nachdem im vergangenen Jahr pandemiebedingt lediglich vorher aufgezeichnete Videoreden abgespielt wurden, waren in diesem Jahr wieder viele Staats- und Regierungschefs nach New York gereist, wenn auch mit deutlich kleineren Delegationen.