Schlagersänger Freddy Quinn ist 90

Freddy Quinn, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schlagersänger der Nachkriegszeit, feiert heute seinen 90. Geburtstag. Nach einer langen Karriere mit über 1.000 aufgenommenen Titeln und knapp 60 Millionen verkauften Tonträgern beging der Musiker 2006 seinen Bühnenabschied.

Als Sohn eines Kaufmanns mit irischen Wurzeln und einer österreichischen Journalistin verbrachte der als Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl geborene Sänger seine ersten Jahre in Wien. Nach der Trennung der Eltern zog der damals Vierjährige mit dem Vater nach Amerika.

Nachdem die Mutter das Sorgerecht zugesprochen bekam, ging es 1938 „zurück nach Wien, wo gerade eine Armee von Braunhemden Einzug gehalten hatte und ich als Außenseiter mit amerikanischem Akzent schrecklich zu leiden hatte“, wie er einmal gegenüber der APA erzählte.

Von der Fremdenlegion nach Hamburg

Mit 15 lief er von zu Hause weg und wurde Saxofonist bei einem Wanderzirkus. Danach ging es mit der Gitarre im Gepäck um die Welt: Grundausbildung für die Fremdenlegion in Algerien, ein Bibliotheksjob in Casablanca, Auftritte in Cafes und Bars in Paris.

Der Durchbruch gelang schließlich in Hamburg, wohin es ihn 1950 verschlug. Auftritte in der Washington-Bar ließen Quinn zur lokalen Berühmtheit werden, auf Schauspiel- und Gesangsunterricht folgte der erste Plattenvertrag.

Mit seinen von Abschied und Heimweh geprägten Songs traf Quinn den Nerv der Zeit. In kommenden Jahrzehnten eroberte er mit Hits wie „Unter fremden Sternen“, „Die Gitarre und das Meer“ und „Junge, komm bald wieder“ sowie zahlreichen Filmauftritten die deutsche Öffentlichkeit im Sturm.

Quinn hat im Laufe seiner vielen Jahre im Showgeschäft unzählige Auszeichnungen eingeheimst, darunter 17 Goldene Schallplatten, eine Goldene Filmleinwand, zwei Goldene Bambis, das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland, das Große Ehrenzeichen der Republik Österreich (1992) und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1993) sowie den „Goldenen Rathausmann“ im Februar 2006.