Bundestagswahl: Kurz reagiert zurückhaltend

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat zurückhaltend auf den Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland reagiert.

„Das Wahlergebnis in Deutschland lässt verschiedenste Konstellationen zu, und die kommenden Wochen werden zeigen, wer künftig den Kanzler in Deutschland stellen wird“, teilte er heute der APA mit. Weder äußerte er sich zur historischen Niederlage der Union noch gratulierte er dem sozialdemokratischen Wahlsieger Olaf Scholz.

„Wir zählen aber jedenfalls darauf, unsere bewährte Zusammenarbeit mit der zukünftigen deutschen Bundesregierung fortsetzen zu können“, so Kurz. Deutschland und Österreich seien nämlich „enge Partner und Freunde“.

Kurz warb für Union

Kurz hatte vor der Wahl nicht nur aktiv die Werbetrommel für die Unionsparteien gerührt, sondern auch in drastischen Worten vor einer möglichen Linksregierung in Deutschland gewarnt.

Nach einem Treffen mit Laschet in Berlin schrieb Kurz auf Twitter: „Europa kann sich keinen Totalausfall Deutschlands leisten. Nur eine Regierung mit Beteiligung der CDU kann eine Linksregierung in Deutschland und somit die unbegrenzte Aufnahme in Mitteleuropa & eine Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstumspakt verhindern.“

SPÖ, Grüne und NEOS mit Gratulationen

„Olaf Scholz hat eine fulminante Aufholjagd gestartet (…). Das Ergebnis zeigt, dass langer Atem und lösungsorientierte Sachpolitik belohnt werden“, freute sich zuvor hingegen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Grünen-Chef Werner Kogler gratulierte der deutschen Schwesterpartei zum „historisch besten Ergebnis“. Nun bestehe „die große Chance, auf Bundesebene Regierungsverantwortung zu übernehmen“.

„Ein starkes Ergebnis für die Liberalen und eine Stärkung der Mitte“, kommentierte NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger die Zugewinne der FDP auf Twitter. In der Frage der künftigen Regierungskonstellation in Berlin wollten aber weder Kogler noch Meinl-Reisinger eine Präferenz äußern.