Fast 700 Schutzsuchende landen auf Lampedusa

686 Schutzsuchende, unter ihnen Kinder und Frauen, sind an Bord eines alten Fischerboots gestern Abend auf der italienischen Insel Lampedusa angekommen. Zunächst war von 500 Schutzsuchenden an Bord des 15 Meter langen Fischerbootes berichtet worden. Fünf Menschen mussten ärztlich behandelt werden.

Die Schutzsuchenden stammen vor allem aus Ägypten, dem Tschad, Marokko, Syrien, Bangladesch, dem Sudan, Nigeria, Äthiopien und dem Senegal. Das Fischerboot war von der libyschen Stadt Suwarah abgefahren.

Die Menschen befinden sich nun in der Flüchtlingseinrichtung von Lampedusa, in der sich derzeit insgesamt 1.091 Personen aufhalten. Dabei verfügt das Erstaufnahmezentrum nur über 250 Plätze.

Zuvor waren bereits 119 Menschen an Bord von fünf Schiffen auf der Insel angekommen. Schutzsuchende, die aus Tunesien und Libyen kommen, steuern oft Lampedusa an, um in die Europäische Union zu gelangen. Von Jänner bis Anfang September 2021 starben nach UNO-Angaben rund 1.100 Schutzsuchende im zentralen Mittelmeer, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.