Türkei: Festnahmen bei Protest gegen steigende Mieten

Nach Protesten gegen mangelnden Wohnraum ist die Polizei in der Türkei gegen Studierende vorgegangen. Gestern Abend seien in der Küstenmetropole Izmir und in Istanbul etwa 80 Studenten in Gewahrsam genommen worden, berichteten türkische Medien heute.

Das Gouverneursamt von Istanbul sprach von 28 festgenommenen Personen auf der asiatischen Seite der Stadt, die inzwischen alle wieder frei seien. In einer Erklärung hieß es, 17 Frauen und elf Männer seien zwischenzeitlich in Gewahrsam genommen worden, weil sie sich geweigert hätten, trotz Aufforderung einen „widerrechtlichen“ Protest aufzulösen.

Angesichts steigender Mietpreise in der Türkei schlafen Studierende seit Tagen in Parks und fordern bezahlbaren Wohnraum. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, kritisierte die Aktion am Montagabend scharf und bezeichnete die Protestierenden als „sogenannte Studenten“. Es handle sich dabei um eine andere Version der Gezi-Vorfälle, sagte er.