OPEC-Prognose: Globaler Energiehunger wächst

Nach dem coronavirusbedingten Rückgang des Energieverbrauchs im Jahr 2020 ist die Nachfrage nach Erdöl und anderen Energieträgern heuer deutlich gestiegen und dürfte auch mittel- und langfristig weiter stark zulegen. In ihrem „World Oil Outlook 2021“ rechnet die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) mit einem Anstieg des Primärenergiebedarfs um 28 Prozent bis zum Jahr 2045. Der Verbrauch von Öl und Gas wird weiter zunehmen, erwarten die OPEC-Ökonomen.

Bei ihrer Prognose gehen die Wirtschaftsforscher davon aus, dass sich die globale Wirtschaftsleistung bis 2045 verdoppeln und die Weltbevölkerung um 1,7 Milliarden auf 9,5 Milliarden Menschen anwachsen wird. Die Anzahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) soll um 900 Millionen steigen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 65 auf 63 Prozent zurückgehen.

Kein Sinken von CO2-Emissionen aus Kohle und Öl erwartet

Obwohl die großen Industrieländer angekündigt haben, ihre CO2-Emissionen zu senken, und die Autoproduzenten viele Milliarden in Elektroautos investieren, gehen die Ölförderländer davon aus, dass Erdöl noch viele Jahre lang unverzichtbar sein und im Jahr 2045 noch 28 Prozent im Energiemix ausmachen wird.

Die durch die Verbrennung von Erdöl verursachten CO2-Emissionen werden damit laut OPEC-Prognose von derzeit 11,2 Mrd. Tonnen jährlich auf 13,3 Mrd. Tonnen steigen. In Summe werden die Treibhausgasemissionen aus Kohle, Öl und Gas bis 2045 entgegen den Pariser Klimazielen nicht sinken.

Der Trend zur Entflechtung der Weltwirtschaft sei durch die Pandemie verstärkt worden, sagen die Ökonomen. Eine weitere Folge der Pandemie sei ein starker Anstieg der Verschuldung. Auch der Rückgang des Tourismus und Reiseverkehrs ist in die Prognose eingeflossen.