WIFO und IHS dürften Konjunkturprognose nach oben revidieren

Bei ihren nächsten Konjunkturprognosen dürften die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS ihre Wachstumserwartungen nach oben revidieren. „Es gibt Grund für Optimismus, das zweite Quartal ist in Österreich sehr gut gelaufen“, sagte der designierte WIFO-Chef Gabriel Felbermayr heute bei der Diskussionsveranstaltung „Finanz im Dialog“ in Wien. „Österreich kommt etwas schneller aus der Kurve“ als etwa Deutschland, so Felbermayr.

Das habe aber mit der großen Bedeutung des Wintertourismus und mit dem stärkeren Einbruch in Österreich zu tun. Die höheren Wachstumsraten im Jahr 2021 würden auch bedeuten, dass das Wachstum im nächsten Jahr entsprechend geringer ausfallen werde. Derzeit liege das Niveau der Wirtschaftsleistung bereits über jenem vor der Krise im Jahr 2019. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie seien zwar noch nicht vorbei, „aber im Großen und Ganzen überstanden“.

Feld: „Immer noch eine gewisse Fragilität im Aufschwung“

„Wir kommen relativ gut und stark aus der Wirtschaftskrise wieder raus, in Deutschland wie in Österreich“, bestätigte auch Lars Feld, der künftig das Institut für Höhere Studien (IHS) leiten soll. „Aber man sieht auch, dass wir immer noch eine gewisse Fragilität im Aufschwung haben“, zeigte sich Feld etwas vorsichtiger.

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) erwartet, dass der Ausstieg aus den CoV-Hilfen genauso schwierig wird wie der Einstieg, mit der Zeit würden sich auch Gewöhnungseffekte einstellen. „Aber das ist nicht der eigentliche Sinn dahinter. Der Sinn dahinter war immer, die Wirtschaft durchzubringen, dass sie nach der Pandemie möglichst schnell wieder hochfahren kann. Und das ist eine Gratwanderung“, denn man dürfe weder zu früh noch zu spät aussteigen.

Unternehmen, die noch über 50 Prozent Umsatzeinbruch haben, sollten weiterhin die Möglichkeit haben, die CoV-Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen, so Blümel. Man könne das Ende der Hilfen in Aussicht nehmen, meinte auch Feld, es sei aber noch ungewiss, wie sich die Infektionen im Herbst und Winter entwickeln würden. Vor einer Hyperinflation muss man sich nach Ansicht Felbermayrs nicht fürchten.