Netflix legt sich Videospiele-Studio zu

Die Pläne von Netflix zum Einstieg ins Geschäft mit Videospielen nehmen mit dem Kauf eines Entwicklungsstudios konkrete Gestalt an. Der Videostreamingriese kauft die 2014 gegründete Firma Night School Studio, die vor allem für ihr Debütspiel „Oxenfree“ bekannt ist, wie die Unternehmen gestern mitteilten. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Netflix sieht in Videospielen einen aussichtsreichen Bereich für den Ausbau über das Kerngeschäft mit Videostreaming hinaus. Im Sommer verpflichtete das Unternehmen bereits für die Führung des Bereichs den Branchenveteranen Mike Verdu, der zuvor unter anderem für den großen Spielekonzern Electronic Arts gearbeitet hatte.

Zugleich ließ Netflix-Kochef Ted Sarandos bei einem Konferenzauftritt am Montag offen, wann das Spieleangebot der Firma starten soll. Man sei noch in einem frühen Stadium, schränkte das Unternehmen bei der Ankündigung des Night-School-Kaufs ein.

Seltener Einblick in Toptitel

Die Historienserie „Bridgerton“ und die Filme „Bird Box – Schließe deine Augen“ sowie „Tyler Rake: Extraction“ gehören zu den bisher größten Erfolgen des Streamingdienstes. Rund 82 Millionen Netflix-Profile hätten „Bridgerton“ in den ersten 28 Tagen nach Veröffentlichung angeklickt und mindestens zwei Minuten lang angeschaut – mehr als jede andere Serie auf der Plattform.

Diese und weitere Zahlen nannte Netflix-Chef Ted Sarandos US-Medienberichten zufolge bei einer Konferenz in Los Angeles – und gab damit einen seltenen Einblick in die sonst streng geheim gehaltenen Netflix-Zuschauerzahlen. Auch bei der Zeit, die Zuschauer in den ersten 28 Tagen nach Veröffentlichung insgesamt mit der Serie verbrachten, lag „Bridgerton“ vorne. Auf den Plätzen finden sich unter anderem „Tiger King“, „Emily in Paris“ und „Stranger Things“.