Kraftstoffkrise in GB: „Taxifahrer ohne Sprit arbeitslos“

Die Taxifahrer in der britischen Hauptstadt London haben wenig Hoffnung auf eine schnelle Entspannung der Kraftstoffkrise. „Entgegen dem Wunschzettel von (Premierminister, Anm.) Boris Johnson wird es nicht besser“, sagte der Chef der London Taxi Drivers Association, Steve McNamara, heute dem Sender BBC Radio 4.

Mehr als ein Viertel der Fahrer ausgefallen

Gestern hätten 25 bis 30 Prozent der Londoner Taxifahrer nicht arbeiten können. „Taxifahrer ohne Sprit sind arbeitslos“, sagte der Branchenvertreter. Die Schlangen vor den Tankstellen, die noch Kraftstoff hätten, seien weiterhin lang. Es brauche dringend Ausnahmeregeln für Berufe, die ohne Kraftstoff im Tank ihre Arbeit nicht ausführen könnten.

Auch heute wieder lange Schlangen

Im Vereinigten Königreich sitzen derzeit viele Tankstellen auf dem Trockenen. Hintergrund ist ein Mangel an Lastwagenfahrern, der auch schon zu Lücken in Supermarktregalen führte. Seit in der vergangenen Woche einige Tankstellen wegen des Fahrermangels schließen mussten, kommt es zu Panikkäufen. Vor Tankstellen bildeten sich auch heute wieder lange Schlangen.

Johnson um Beruhigung bemüht

Johnson bemühte sich gestern in einer knappen Videobotschaft, die Nation zu beruhigen. Die Lage stabilisiere sich bereits wieder, sagte Johnson. Er rief seine Landsleute auf, Panikkäufe zu vermeiden.

Die „Times“ berichtete heute unter Berufung auf Industriekreise jedoch ebenfalls, es könne Wochen dauern, bis sich die Lage merklich entspanne. Der BBC zufolge werden derzeit Soldaten geschult, um im Zweifelsfall Tanklaster fahren und befüllen zu können.