Maßnahmengegner in Slowenien wollen bei Wahlen antreten

Nach dem Vorbild der österreichischen MFG formiert sich auch in Slowenien eine Partei von Gegnern der CoV-Maßnahmen. Wie ihr Vorsitzender Zoran Stevanovic gestern bei einer Protestkundgebung in Ljubljana mitteilte, wird die Bewegung „Resni.ca“ („Wahrheit“) bei den Parlamentswahlen im kommenden Jahr antreten. Einer der Schwerpunkte werde „der Kampf gegen Korruption“ sein, sagte der Oberkrainer Lokalpolitiker laut Medienberichten.

Man lehne eine Zusammenarbeit sowohl mit den regierenden Konservativen als auch mit den oppositionellen Sozialdemokraten ab, betonte Stevanovic. Der Gemeinderat der Oberkrainer Stadt Kranj (Krainburg), der früher bei der nationalistischen Slowenischen Nationalpartei (SNS) aktiv war, sorgt seit Wochen als redegewandter Anführer von Protesten gegen die Maßnahmen für Aufsehen.

Zur Kundgebung kamen Medienberichten zufolge mehrere tausend Menschen auf den Platz der Republik vor dem Parlament in Ljubljana. Unter ihnen war auch der Vater jener 20-Jährigen, die am Dienstag einem Schlaganfall infolge einer CoV-Impfung erlegen ist. Die slowenische Regierung beschloss gestern, die Impfungen mit dem Johnson-&-Johnson-Impfstoff Janssen auszusetzen.

Der Tod der 20-Jährigen gilt als Wasser auf die Mühlen der Impfgegner in Slowenien, die in der Gesellschaft vergleichsweise großen Rückhalt haben. Als einer der Gründe gilt das noch aus kommunistischer Zeit stammende Misstrauen vieler Slowenen in staatliche Behörden, aber auch Vorbehalte gegenüber dem wegen seines autoritären Regierungsstils umstrittenen Premier Janez Jansa.

Auf Österreich hat die slowenische Maßnahme nach Angaben des Gesundheitsministeriums vorerst keine Auswirkungen: „In Österreich liegt der Schwerpunkt bei den Corona-Schutzimpfungen auf mRNA-Impfstoffen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson kam bisher nur in einzelnen Settings zum Einsatz. Seit gestern gibt es zudem eine neue Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, die eine Zweitdosis mit einem mRNA-Impfstoff vorsieht, wenn die erste Dosis mit Johnson & Johnson erfolgt ist“, hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums auf APA-Anfrage.