La Palma durch ins Meer fließende Lava gewachsen

Die Vulkaninsel La Palma ist durch die sich ins Meer ergießende Lava bisher um etwa zehn Hektar gewachsen. Das um die 1.000 Grad heiße flüssige Gestein härtet aus, sobald es in das nur 20 Grad warme Wasser des Atlantiks fließt und schiebt so die Küste langsam ins Meer hinaus, wie auf einem heute auf Twitter veröffentlichten Video des spanischen Forschungsinstituts CSIC zu sehen war.

Es bildete sich eine kleine, etwa 500 Meter breite Halbinsel. Die Lava hatte am Vortag, dem elften Tag des Vulkanausbruchs in der Cumbre Vieja, die Küste erreicht.

Wind treibt Gaswolken weg

Von einer zunächst befürchteten gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bewohner nahe gelegener Ortschaften durch giftige Gase, die bei dem Zusammentreffen von Lava und salzigem Meerwasser entstehen können, wurde nichts bekannt. Die Dampfwolken würden sehr schnell von einem kräftigen Wind aus Nordost aufs Meer hinausgetrieben, so Eugenio Fraile vom Spanischen Ozeanografischen Institut.

Dennoch wurde die Ausgangssperre, die über vier nahe gelegene Ortsteile mit etwa 300 Bewohnern verhängt wurde, vorsichtshalber vorerst aufrechterhalten, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

Lava fließt auf La Palma ins Meer
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Lavaabfluss entspannte Lage

Vulkanologen betonten, dass der Abfluss der Lava ins Meer die Lage auf der Insel etwas entspannt habe, da die Gefahr, dass sich die Lava an Land ausbreitet, gesunken sei, wie RTVE berichtete. Bisher seien rund 800 Gebäude zerstört oder beschädigt worden, die meisten davon Wohnhäuser, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“.

Der Vulkan war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder aktiv geworden. Der Flugverkehr von und zu der Insel konnte unterdessen wieder aufgenommen werden.