AfD-Fraktion behält Doppelspitze

Die AfD-Bundestagsfraktion in Deutschland wird auch künftig zwei Vorsitzende haben. Ein Antrag zur Abkehr vom Prinzip der Doppelspitze, der sich nach Ansicht von Beobachtern vor allem gegen die bisherige Kovorsitzende Alice Weidel richtete, erhielt heute nach Angaben aus Fraktionskreisen keine Mehrheit.

Weidel und Parteichef Tino Chrupalla wurden zu den Vorsitzenden gewählt. Sie erhielten nach Angaben von Teilnehmern der Fraktionssitzung 50 Ja-Stimmen. 25 Abgeordnete stimmten gegen das Duo, bei zwei Enthaltungen. Gegenkandidaten gab es nicht.

„Ruppige“ Debatte über Ehrenvorsitzenden

Zudem verankerte die Partei die Position eines Ehrenvorsitzenden ohne Stimmrecht in der Geschäftsordnung und wählte Alexander Gauland in das neu geschaffene Amt. Die Kür des scheidenden Kofraktionschef wurde laut Angaben von Teilnehmern der Fraktionssitzung aber kontrovers diskutiert.

Das ehemalige CDU-Mitglied Gauland war über Jahre eine der mächtigsten Figuren in der Partei. Inzwischen werfen ihm jedoch Angehörige des Lagers, das sich selbst als gemäßigt bezeichnet, vor, er habe die Partei zu weit nach rechts geöffnet. Die Diskussion über den Ehrenvorsitz sei teilweise etwas „ruppig“ geführt worden, berichteten Teilnehmer.