Afrika: Impfquote in nur 15 Ländern bei mindestens zehn Prozent

In nur 15 der 54 afrikanischen Länder sind bisher mindestens zehn Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft worden. Die Hälfte der Staaten des Kontinents kommt lediglich auf eine Impfquote von zwei Prozent oder weniger, wie das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika gestern mitteilte.

Das Ziel, bis zum 30. September mindestens jeden zehnten Einwohner vollständig zu impfen, hatte die Organisation im Mai ausgegeben.

Hohe Impfquoten auf Seychellen und Mauritius

Bis Anfang September hatten neun Länder in Afrika, darunter Südafrika, Marokko und Tunesien, die Zielvorgabe erreicht. Sechs weitere kamen laut dem WHO-Regionalbüro seitdem dank verstärkter Impfstofflieferungen hinzu.

Besonders hoch seien die Impfquoten auf den Seychellen und Mauritius, wo mehr als 60 Prozent der Bevölkerung immunisiert seien. In Marokko sind es rund 48 Prozent.

„Noch viel zu tun“

Es bleibe „noch viel zu tun“, wenn das neue WHO-Ziel einer vollständigen Impfung von 40 Prozent der Menschen bis Ende des Jahres erreicht werden solle, so der Koordinator des Programms für Impfungen und Impfstoffentwicklung der WHO in Afrika, Richard Mihigo.

Die Impfstofflieferungen hätten zuletzt zwar zugenommen. Die größte Herausforderung seien aber „undurchsichtige Verteilungspläne“. Er rief trotz rückläufiger Infektionszahlen zudem zu weiterer Wachsamkeit und zur Einhaltung der „bewährten Maßnahmen“ auf.