Frankreich deckelt Preisanstieg für Strom und Gas

Angesichts stark steigender Energiepreise hat Frankreich eine Deckelung der Tarife für Gas und Strom über die Wintermonate hinweg angekündigt. „Wir verhängen eine Tarifbremse“, sagte Premierminister Jean Castex gestern Abend. Es gehe darum, die Kaufkraft der Franzosen zu schützen.

Den Winter über bis zum April werde der Gaspreis nicht die nach einer Erhöhung ab Anfang Oktober geltenden Tarife übersteigen. Die Heizungsrechnung der Franzosen wäre sonst um 30 Prozent gestiegen. „Das wird nicht geschehen.“ Bis zum Jahresende werde auch der Strompreis nicht erhöht, ab Anfang 2022 dann höchstens um vier Prozent.

Für die rund sechs Millionen Haushalte in Frankreich mit geringen Einkommen kündigte die Regierung außerdem einen sogenannten Energiescheck über 100 Euro an, der im Dezember ausgezahlt werden soll. Der Premierminister kündigte die Schritte der Regierung in den abendlichen Fernsehnachrichten und über die sozialen Netzwerke an.

Energiepreise Thema auf EU-Gipfel

Der drastische Anstieg der Energiepreise wird auch die EU-Staats- und -Regierungschefs der Mitgliedsstaaten beschäftigen. Sie wollen das Thema bei einem Gipfel am 21. und 22. Oktober besprechen, wie ein Sprecher des Europäischen Rates gestern bekanntgab. Der Ratspräsident Charles Michel habe den Punkt angesichts des dramatischen Preisanstiegs auf die Agenda gesetzt.

Die Großhandelspreise für Erdgas sind seit Monaten auf einem Höhenflug. Auch der Strompreis ist kräftig gestiegen. Vielerorts bekommen die Verbraucher das bereits zu spüren. Mitgliedsstaaten wie Spanien fordern ein gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene, um den Anstieg zu dämpfen.