Sozialdemokratin Dobrec bei Oppositionsvorwahl in Ungarn voran

Bei der Vorwahl der ungarischen Oppositionsparteien liegt die Sozialdemokratin Klara Dobrev nach Auszählung von 90 der 106 Wahlkreise vorn.

Die Ehefrau von Ex-Premier Ferenc Gyurcsany von der sozialdemokratischen Demokratischen Koalition (DK) kam gestern Abend laut Zwischenergebnis in der ersten Runde der Vorwahl für die Spitzenkandidatur bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr auf 34,4 Prozent der Stimmen.

Noch vor Verkündung des offiziellen Ergebnisses erklärte sich Dobrev am Abend auf einer Pressekonferenz zur Siegerin.

Budapetser Bürgermeister Karacsony auf Platz zwei

Auf Platz zwei folgt der grün-liberale Bürgermeister von Budapest und gemeinsame Kandidat von „Dialog“ (Parbeszed) und Sozialisten (MSZP), Gergely Karacsony, mit 27,6 Prozent. Der Bürgermeister der ostungarischen Stadt Hadmezövasarhely, der Liberalkonservative Peter Marki-Zay, von der Bewegung „Ungarn gehört jedem“ kam auf 20,3 Prozent.

Überraschend abgeschlagen schien nach vorläufigem Ergebnis Peter Jakab, Chef der rechtskonservativen Jobbik-Partei (13,7 Prozent). Er räumte bereits am Nachmittag seine Niederlage ein. Chancenlos war auch Andras Fekete-Györ von der liberalen Partei Momentum (3,4 Prozent).

Stichwahl im Oktober

Da Dobrev voraussichtlich keine absolute Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen erreichen wird, dürfte eine Stichwahl zwischen den drei bestplatzierten Kandidaten notwendig sein. Die zweite Runde wird voraussichtlich vom 9. bis 16. Oktober stattfinden.

Marki-Zay und Karacsony hatten im Vorfeld der Wahl vereinbart, in einer möglichen zweiten Runde zugunsten des jeweils anderen zurückzutreten.