Das Geheimnis um die ersten Künstlerinnen und Künstler, die auf der documenta fifteen in Kassel von 18. Juni bis 25. September 2022 ausstellen werden, ist gelüftet.
Heute wurden 54 Namen exklusiv in der Hannoveraner Straßenzeitung „Asphalt“ veröffentlicht. Das Magazin, das durch wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen im Raum Kassel, Hannover und Göttingen sowie in weiteren niedersächsischen Städten verkauft wird, ist offizieller Medienpartner der deutschen Kunstausstellung.
„‚Asphalt‘ arbeitet sehr ähnlich wie wir. Es geht um Solidarität und gerechte Verteilung“, begründete Iswanto Hartono vom indonesischen Künstlerkollektiv Ruangrupa in Kassel die Entscheidung, die Namen in dem Straßenmagazin und nicht auf einer Pressekonferenz oder der Website der documenta zu veröffentlichen. Ruangrupa hat die künstlerischen Leitung der nächsten documenta inne und entwickelt die Kunstausstellung angelehnt an die indonesische „Lumbung“-Architektur.
Kaum bekannte Namen
„Lumbung“ ist das indonesische Wort für eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert wird. Im Mittelpunkt steht das Teilen von Ressourcen zugunsten aller. Diesem Leitbild entsprechend hat Ruangrupa 14 Kollektive, Organisationen und Institutionen aus aller Welt eingeladen, „gemeinsam lumbung zu praktizieren“ und den Entstehungsprozess der documenta fifteen zu begleiten.
Herausgekommen ist eine vorläufige Liste mit 54 ausstellenden Künstlerinnen, Künstlern und Kollektiven, unter denen sich erwartungsgemäß kaum große Künstlerpersönlichkeiten finden. Die documenta und Museum Fridericianum GmbH kündigte an, sich am Montag mit weiteren Details zu den beteiligten Künstlern und Kollektiven an die Öffentlichkeit zu wenden.