Prunkvolle Großfürstenhochzeit in Moskau

Zum ersten Mal seit der Russischen Revolution hat ein Angehöriger der Zarenfamilie in Russland seine Hochzeit gefeiert. Großfürst Georgi Romanow gab heute in St. Petersburg der Italienerin Rebecca Bettarini das Jawort. Zur Trauzeremonie in der mächtigen Isaakskathedrale reisten Aristokraten aus ganz Europa in die Hauptstadt des früheren Zarenreichs.

Hochzeit von Großfürst Georgi Romanow und Rebecca Bettarini in St. Petersburg (Russland)
APA/AFP/Olga Maltseva

Braut und Bräutigam traten mit je einer Kerze in der Hand vor die in Gold gekleideten orthodoxen Priester. Die Braut trug ein langes, weißes Kleid mit dem in Goldfaden gestickten Wappen des russischen Reichs sowie eine meterlange Schleppe. Nach orthodoxem Brauch wurden Braut und Bräutigam zwei Kronen auf den Kopf gesetzt.

Nach Angaben der Organisatoren waren 1.500 Gäste geladen, darunter auch mehrere Mitglieder europäischer Königshäuser: Neben Königinmutter Sofia von Spanien zählten dazu auch der frühere bulgarische König Simeon II. und seine Frau Margarita sowie Prinzessin Lea von Belgien.

Putin gratuliert nicht

Auch Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa gehörte zu den geladenen Gästen. Präsident Wladimir Putin habe aber nicht vor, „dem Brautpaar zu gratulieren“, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow vor der Presse.

Der 40-jährige Großfürst lernte seine Verlobte in Brüssel kennen, wo beide für europäische Institutionen arbeiteten. Für ihn trat die 39-jährige Diplomatentochter Bettarini zur orthodoxen Kirche über und nahm den Namen Viktoria Romanowna an. Der Großherzog lebt seit drei Jahren in Moskau und engagiert sich nach eigenen Angaben für wohltätige Zwecke.