Finnland: Einsatz von experimentellem Impfstoff an Nerzen

Finnische Behörden haben grünes Licht für den Einsatz eines experimentellen CoV-Impfstoffs an Nerzen gegeben. Die Sondergenehmigung sei „wirksam bis Ende Dezember“, teilte Liisa Kaartinen von der finnischen Nahrungsmittelbehörde gestern mit. Nach Angaben des finnischen Pelzzüchterverbands, der den Impfstoff zusammen mit Forschern der Universität Helsinki entwickelt hat, stehen eine halbe Million Dosen bereit, „genug, um alle Nerze zweimal zu impfen“.

Weil es bisher keine klinischen Studien gibt, darf das Vakzin noch nicht verkauft werden und kann nur unter Beachtung strikter Vorschriften auf den rund tausend Nerzfarmen des Landes eingesetzt werden. Die Genehmigung gilt nur in Finnland.

Der Nerz ist das einzige Tier, bei dem bisher mit Sicherheit festgestellt werden konnte, dass es sich sowohl mit dem Coronavirus infizieren als auch Menschen anstecken kann. Bisher wurden aber keine Fälle bei Nerzen in Finnland registriert.

In Dänemark hingegen, dem weltgrößten Exporteur von Nerzfellen, hatte die Regierung im vergangenen November eine Notschlachtung aller 15 Millionen Tiere im Land angeordnet. Damit sollte die Verbreitung einer auf den Menschen übertragbaren Virusvariante verhindert werden. Ende Dezember 2020 verbot Dänemark schließlich die Zucht der Tiere bis zum Jänner 2022. Dieses Verbot soll nun verlängert werden.