Leere Tankstellen in GB: Soldaten helfen ab Montag aus

Die britische Regierung setzt ab Montag die Armee zur Überbrückung der Engpässe bei der Benzinversorgung ein. 200 Soldaten – davon 100 Fahrer – würden ein entsprechendes Training am Wochenende beenden und könnten dann ab Montag mit Lieferfahrten starten, teilte die Regierung gestern mit.

Autoschlange vor einer Tankstelle in Hampshire
APA/AFP/Adrian Dennis

Großbritannien hat hier derzeit erhebliche Engpässe. Das liegt nicht an einem Mangel an Benzin. Vielmehr kann Treibstoff nicht in ausreichendem Umfang zu den Tankstellen transportiert werden, weil Zehntausende Lkw-Fahrer fehlen. Panik- und Hamsterkäufe verschlimmerten die Lage zuletzt noch. In den vergangenen Tagen hatte die britische Regierung noch versucht, die Bevölkerung zu beruhigen und erklärt, die Krise sei unter Kontrolle. Doch der Spritengpass hielt an.

Sondervisa für EU-Arbeitskräfte

In Großbritannien fehlen schätzungsweise 100.000 Lkw-Fahrer. Wegen des Brexits sind viele Trucker auf den europäischen Kontinent zurückgekehrt. Außerdem hatten die CoV-Beschränkungen zur Folge, dass die Ausbildung ins Stocken kam. Zudem kämpft das Land bereits mit steigenden Gaspreisen, die Energiekosten in die Höhe treiben und zu einer Warenverknappung geführt haben.

Die Lieferengpässe führen auch dazu, dass Gebrauchsgüter vor dem Weihnachtsgeschäft deutlich teurer werden. Landwirte warnten zuletzt erneut davor, dass eine Massenkeulung von Schweinen drohe, weil es auch an Metzgern und Schlachthofmitarbeitern mangle. Am vergangenen Sonntag hatte die Regierung in London befristete Visa für 5.000 Lkw-Fahrer und für 5.500 Mitarbeiter in der Geflügelbranche in Aussicht gestellt. Viele lehnten jedoch ab, weil ihnen der Zeitrahmen zu kurz war.