Kennzeichenstreit im Nordkosovo soll gelöst werden

Heute Früh hat im Norden des Kosovo die Umsetzung der am Donnerstag unter EU-Vermittlungen in Brüssel zur Streitbeilegung erzielten Vereinbarung zwischen Belgrad und Prishtina begonnen. Laut lokalen Medienberichten trafen Angehörige der internationalen Schutztruppe KFOR wie vereinbart um 8.00 Uhr an den Grenzübergängen Jarinje und Brnjak ein, um dort die Angehörigen der kosovarischen Sonderpolizeieinheit ROSU abzulösen.

Ortsansässige Serben hatten zuvor die Lkws zur Seite gefahren, mit denen sie die Straßen, die zu den zwei Grenzübergängen führen, zwölf Tage lang blockiert hatten. ROSU-Angehörige hätten begonnen, ihre Ausrüstung in ihre Geländewagen einzupacken, berichtete das Internetportal Kosovo Online.

Die Spannungen an der Grenze nach sich gezogen hatte das Vorgehen der kosovarischen Regierung, „Gegenseitigkeit“ gegenüber Serbien walten zu lassen, indem man Fahrzeuge mit serbischen Kennzeichen nicht mehr einreisen ließ und die Lenker dazu verpflichtete, die serbischen durch kosovarische Nummerntafeln auszutauschen.

Ähnliche Regelung von Serbien

Eine ähnliche Regelung wendet Serbien seit 2011 für kosovarische Bürgerinnen und Bürger bei der Einreise nach Serbien an. Damit will Serbien zum Ausdruck bringen, dass es die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz nicht anerkennt.

Im Nordkosovo leben viele Serbinnen und Serben. Besonders großen Unmut unter ihnen verursachte die im Zusammenhang mit der „Gegenseitigkeit“ verfügte Präsenz der ROSU an der Grenze. Belgrad hatte daraufhin seine Streitkräfte in der Grenzregion in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und Hubschrauberflüge in der Grenzregion unternommen.