Nach Razzia in Belarus: Polizei nahm Journalisten fest

Nach dem Tod von zwei Menschen bei einer Razzia des Geheimdienstes KGB in Belarus ist ein Journalist des Ablegers der russischen Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“ festgenommen worden. Er befinde sich in einem Untersuchungsgefängnis in der Hauptstadt Minsk, berichtete die Zeitung heute auf seiner Internetseite. Der Menschenrechtsgruppe Wesna zufolge wurde der Mann in der russischen Hauptstadt Moskau in Polizeigewahrsam genommen.

Der Journalist hatte Berichten zufolge über die Durchsuchung des KGB bei einem IT-Spezialisten vom vergangenen Dienstag geschrieben. Dabei hatte der Informatiker, der der Opposition zugerechnet wurde, einen Ermittler erschossen. Er selbst wurde auch getötet. Danach gab es Wesna zufolge landesweit mehr als 80 Festnahmen, weil Menschen den Fall im Internet kommentiert hatten. Zudem sperrten die Behörden die Internetseite der Belarus-Ausgabe der „Komsomolskaja Prawda“.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, schrieb im Nachrichtenkanal Telegram, die Botschaft stehe in Kontakt mit den belarussischen Behörden. „Wir gehen davon aus, dass die Rechte von Journalisten nach den allgemein anerkannten internationalen Normen gewahrt werden“, betonte sie.